Pilotprojekt zum demografischen Wandel
Tiftlingerode empfing Ministerpräsident McAllister mit „höchsten Ehren“ – Diskussion mit Bürgern
Die Stadt Duderstadt mit ihren Ortsteilen hat gute Chancen, bereits in den nächsten Monaten ein Pilotprojekt zum demografischen Wandel zu starten. Dies kündigte
Niedersachsens Ministerpräsident David McAllister bei seinem Besuch in Tiftlingerode an. Diese Gemeinde bemüht sich seit nahezu zehn Jahren das Problem der älter werdenden Gesellschaft und des Wegzuges vieler junger
qualifizierter Menschen zu meistern und nimmt eine Vorreiterrolle im Land ein. Dieses deutliche Signal des Ministerpräsidenten werteten MdL Lothar Koch wie auch Bürgermeister Wolfgang Nolte und der Tiftlingeröder
Ortsrat als ein ermutigendes Signal. Bereits in den nächsten Wochen sollen Gespräche mit dem Landwirtschaftsministerium geführt werden, um die Weichenstellung vorzunehmen.
Musikalisch empfangen wurde David McAllister, der zuvor der Einweihung des neuen Membranwerkes von Sartorius beiwohnte, vom Jugendblasorchester, Gesangverein und
55 Kindern der St. Nikolaus-Grundschule mit rhythmischen Liedern. Ortsbürgermeister Gerd Goebel fasste in kurzen Worten die Wünsche des Ortsrates zusammen: Berücksichtigung für ein neues Pilotprojekt des Landes zum
demografischen Wandel, Hilfe der Landesregierung bei der Neugestaltung der Ortskerne und die Verhinderung der Abwanderung junger Schulabsolventen und Familien. Zugleich galt der Dank der Tiftlingeröder für die
vielseitige Unterstützung der Landesregierung beispielsweise bei der Vergabe des Tages der Niedersachsen nach Duderstadt, die Aufnahme der Stadt in das Städtebauförderungsprogramm sowie den Baubeginn für die
Ortsumgehung Westerode. Bürgermeister Wolfgang Nolte wiederum lud die Bevölkerung zu den zahlreichen Events des Jahres nach Duderstadt ein.
Für Ministerpräsident war die über zweistündige Visite in Tiftlingerode ein Heimspiel. Er nannte den Ort als Beispiel dafür, mutig die Probleme der Zeit anzupacken.
Differenziert nahm er auch zum Thema Demografie Stellung und bot seine persönliche Hilfe bei der Umsetzung des Pilotprojektes an. In einer munteren Bürgerfrage stunde kamen viele Einwohner des Ortes zu Wort. Ein
Vorschlag: Tiftlingerode sollte sich mehr für Alleinerziehende mit Kindern öffnen, die sich aufgrund der guten schulischen Situation bestimmt wohlfühlen würden. Auf die Frage eines Schülers, wie er die Zukunft der
örtlichen Grundschule sähe, meinte McAllister, er trete für „kurze Wege für kurze Beine“ ein. Vor einer Schließung sollten jedoch Möglichkeiten des Zusammengehens mit anderen Orten erörtert werden. Lustig
wurde es, als McAllister – Vater von zwei Töchtern in Bad Bederkesa – gefragt wurde. „Schau’n wir mal“, war seine diplomatische Antwort. Die stellvertretende Ortsbürgermeister Regina Gehrt
fasste abschließend ihren Eindruck bei der Überreichung einer Eichsfelder Wurst zusammen: „David McAllister ist nun einer von uns.“
Begleitet wurde der Besuch des Ministerpräsidenten von einem großen Medienrummel. Mehrere Fernseh- und Rundfunksender berichteten noch am gleichen Tag.
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